NEWS

Das Gebäudeenergiegesetz ist beschlossen:

Was ab sofort für Dich gilt

Jasmin Wagner/25. September 2023/inNews

Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Ein wichtiger Beitrag dazu ist, die Wärmeversorgung klimafreundlich umzustellen. Dazu überarbeitet die Bundesregierung aktuell das Gebäudeenergiegesetz (GEG), umgangssprachlich auch „Heizungsgesetz“ bezeichnet. Nach langem hin und her ist das Gebäudeenergiegesetz nun vom Bundestag beschlossen worden und soll ab 2024 gelten. Darin soll vor allem geregelt werden, wie wir in Zukunft heizen. In diesem Artikel klären wir die wichtigsten Fragen zu den neuen Regelungen rund um Deine Heizung.

Ursprünglich sah das Gebäudeenergiegesetz vor, dass ab Januar 2024 keine neuen Öl- und Gasheizungen mehr eingebaut werden dürfen. Nun weicht die Regierung von diesen strikten Regelungen ab und verzahnt das Gebäudeenergiegesetz enger mit dem Wärmeplanungsgesetz, durch das die Kommunen verpflichtet werden, eine kommunale Wärmeplanung zu erarbeiten und ihre Heizinfrastruktur klimaneutral umzubauen.

Solange es diese kommunale Wärmeplanung noch nicht gibt, bleibt für Dich alles beim Alten.

Kommunale Wärmeplanung

Dabei ermitteln die Kommunen die vorhandenen Potenziale für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. Die Wärmepläne der Kommunen legen fest, wo in Zukunft Fernwärme, Biogas oder Wasserstoff zur Verfügung stehen soll. Für die Bürgerinnen und Bürger soll das vor allem wichtige Orientierung bieten: So können sich Hauseigentümer, die in einem Gebiet leben, das in naher Zukunft an ein Fernwärmenetz angeschlossen wird, die Anschaffung einer teuren elektrischen Wärmepumpe sparen.

Solange eine Kommune noch keinen Wärmeplan vorgelegt hat und die Gebäudeeigentümer daher auch nicht wissen können, wie die Wärmeplanung in der Kommune künftig aussieht, soll das Heizungsgesetz auf Bestandsgebäude keine Anwendung finden.

Was gilt ab 2024 im Gebäudeenergiegesetz?

Beim GEG unterscheiden sich die Richtlinien stark nach Neubauten und bestehenden Gebäuden:

Das gilt für Neubaugebiete: hier soll die Regelung unmittelbar ab 2024 gelten und nicht an die kommunale Wärmeplanung gebunden sein. Es gilt also eine Pflicht zur Nutzung von 65 Prozent erneuerbarer Energien für neue Heizungen in Neubaugebieten. Du kannst bei Neubauten als in Zukunft Fernwärme, elektrische Wärmepumpen, Gasheizungen mit mind. 65 Prozent Biomethan, Wärmepumpen, Holz- bzw. Pelletheizungen, Hybridheizungen, Solarthermie und Stromheizungen nutzen.

Das gilt für Neubauten (außerhalb von Neubaugebieten) und Bestandsgebäude:

Für Neubauten außerhalb von Neubaugebieten und Bestandsgebäude gilt die Vorgabe zur Nutzung von 65 Prozent erneuerbaren Energien so lange nicht, bis eine kommunale Wärmeplanung vorliegt und die Kommune durch gesonderten Verwaltungsakt diese Wärmeplanung auch in Kraft setzt. Kurzfristig ändert sich mit Einführung des Gesetzes in der momentan vorliegenden Fassung für Eigentümer:innen und Mieter:innen von Bestandsimmobilien nichts. Auch wenn Du vor dem kommenden Jahres Wechsel Deinen Bauantrag einreichst, gelten für Dich noch die aktuellen Regelungen.

Grüne Energie für Dein Zuhause – ob mit Gebäudeenergiegesetz oder ohne. Schau Dir jetzt die Strom- und Gastarife von MAXENERGY an.

Jetzt Tarif berechnen

Kann ich meine Gasheizung auch in Zukunft nutzen?

Solange keine kommunale Wärmeplanung vorliegt, dürfen Gasheizungen auch ab 01. Januar 2024 neu eingebaut werden. Dafür müssen sie nur H2-ready sein, also auch mit Wasserstoff betrieben werden können, was in der Regel auf die gängigen Gasheizungen zutrifft. Das gilt für Bestandsgebäude und auch für Neubauten außerhalb von Neubaugebieten.

Wenn Du ab 2024 eine neue Gasheizung in Deine Bestandsimmobilie einbaust, hängen Deine künftigen Verpflichtungen von der kommunalen Wärmeplanung vor Ort ab.

Das bedeutet: Weist Deine Kommune das Gebiet, in dem Du lebst, im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung als zukünftiges Wasserstoffgebiet aus, muss die Gasheizung auf Wasserstoff nachgerüstet werden. Wenn der Wärmeplan kein Wasserstoffnetz vorsieht, dann soll stufenweise ein bilanzieller Bezug von Biomethan nachgewiesen werden. Das bedeutet, Gasheizungen können weiterhin genutzt werden, sofern diese ab 2029 mit mindestens 15 Prozent grünem Gas betrieben werden. Der Anteil grünen Gases soll bis ins Jahr 2035 auf 30 Prozent und ab 2040 auf 60 Prozent steigen. Sollte in ihrem Wohngebiet irgendwann ein Wärmenetz entstehen, können sie später auch auf dieses wechseln. Ab 2045 müssen Gasheizungen und andere Heizungstechnologien zu 100 Prozent klimaneutral betrieben werden, dann dürfen gar keine fossilen Brennstoffe mehr zum Beheizen von Gebäuden eingesetzt werden.

Was denkst Du zum Gebäudeenergiegesetz? Teile Deine Meinung und Bilder ganz einfach mit uns und wir lassen die gesamte Community daran teilhaben!