UMWELT

E-Parkhaus:

So funktioniert die nachhaltige Innovation

Jasmin Wagner/10. August 2022/inStrom & Gas

In Schwäbisch Hall im Süden Deutschlands steht ein Parkhaus, das nach seiner Renovierung als Vorbild viele andere Parkhäuser dienen kann. Wir möchten Dir erklären, was das E-Parkhaus in Schwäbisch Hall so einzigartig macht und wie wir vielleicht in Zukunft parken werden. Denn Ladesäulen sind ja heute schon fast Standard in den meisten Parkhäusern.

Das E-Parkhaus ist sogar doppelt schlau

Dass E-Autos zumindest fürs Klima die klügere Wahl sind ist inzwischen den meisten bekannt. Das E-Parkhaus in Schwäbisch Hall ist allerdings doppelt schlau, denn es stellt nicht nur 100 Ladesäulen zur Verfügung, die sogar noch erweitert werden können, sondern verteilt den Strom auch noch intelligent. Mithilfe von künstlicher Intelligenz kann vorhergesagt werden, wann die Auslastung am höchsten ist und wie lange ein Ladezyklus ungefähr dauern wird. So kann dann wiederum vorhergesagt werden, wie viel Strom in welchem Zeitraum benötigt wird. Bei der Entwicklung der KI-Technologie wurde das Projekt von der Hochschule für Technik Stuttgart (HFT) unterstützt.

Smarte Ladelast-Verteilung im E-Parkhaus

Durch spezielle, mit dem Internet verbundene Kontrollpunkte in jeder Verteilerbox kann die Belastung der Verteiler gleichmäßig verteilt und einer Überlastung vorgebeugt werden. Langfristig sollen weitere Controller die Ladelast durch die Kommunikation miteinander möglichst effizient verteilen.

Das Konzept: E-Parkhaus mit kaskadierendem Anschlusssystem

Das besonders innovative am E-Parkhaus in Schwäbisch Hall ist das „kaskadierende Anschlusssystem“. Kaskaden bezeichnen eigentlich Wasserfälle, die in mehreren Stufen fallen. Übertragen auf das Lade-Netzwerk sind damit die Controller gemeint, die kaskadierend die Ladezyklen regulieren und mithilfe künstlicher Intelligenz vorhersagen können. Dadurch wird das Laden im E-Parkhaus effizienter.

Wir brauchen mehr E-Parkhäuser

Die Mobilitätswende hört also nicht beim Umstieg auf E-Autos auf, sondern muss auch in Parkhäusern, Ladeinfrastruktur und der Technik, die dort angewandt wird, umgesetzt werden. Nur mit dem Zusammenwirken von Künstlicher Intelligenz und Forschung, dem Engagement von Städten und Bundesländern und innovativen Ideen von Unternehmen werden E-Autos und E-Parkhäuser so effizient und grün, wie sie es sein sollen und können. Ob E-Mobilität an sich nachhaltig ist oder sein kann, findest Du in unserem Artikel So kann E-Mobilität wirklich nachhaltig sein.

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E-Parkhaus – FAQ

Was ist ein kaskadierendes Anschlusssystem?

Das kaskadierende Anschlusssystem, das im E-Parkhaus in Schwäbisch Hall zum Einsatz kommt, zeichnet sich dadurch aus, dass es die Ladeleistung und -verteilung in mehreren Controller-Verteilern pro Parkebene und Ladepunkt reguliert und eine Überlastung verhindert. Es gibt somit mehrere Stufen, die eine möglichst effiziente Verteilung gewährleisten sollen.

Was ist ein E-Parkhaus?

Ein E-Parkhaus ist in erster Linie „nur“ ein Parkhaus, das besonders gut für E-Autos geeignet und darauf ausgelegt ist. Das besondere am E-Parkhaus in Schwäbisch Hall ist die intelligente Regulierung der Belastung der Ladeinfrastruktur durch Künstliche Intelligenz.

Wo steht das E-Parkhaus?

Das E-Parkhaus hat den Namen „Langer Graben“ und steht in Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg in Deutschland.

Wie viele Plätze sind im E-Parkhaus?

Das E-Parkhaus Langer Graben verfügt insgesamt über 500 Plätze und 108 Ladepunkte. Es bestehen aber die Möglichkeit, alle der 500 Plätze an die Ladeinfrastruktur anzubinden.